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Donnerstag, 25. Juni 2015

Griechenland und kein Ende

Eben sagte die Tagesschausprecherin:
Was passiert, wenn man sich nicht einigt, ist unklar.
Heute morgen hieß es lt. Financial Times, es gäbe ein Ultimatum der Geldgeber Griechenlands an Tsipras bis 11:00 Uhr zu einer Einigung zu kommen. Sollte es verstreichen, drohe der Grexit.
Um 13:00 legten die Geldgeber einen neuen Vorschlag vor - und Griechenland?
Zog nach, auch mit einem neuen Vorschlag.

Europa demontiert sich in diesen Wochen selbst. Es ist eine regelrechte Qual dem medial beizuwohnen. Schon jetzt hat Griechenland Europa mehr Schaden zugefügt, als Putin mit seiner Demonstration auf welch wackligen Füßen die NATO steht.
Und es geht weiter.
Es lässt sich vorführen von Linksradikalen denen weder die Demokratie, noch Europa noch irgendeine gleichbehandelnde Gerechtigkeit etwas bedeuten. 

Immer wenn Tsipras bei Putin vorbeischaut, feiern die beiden wahrscheinlich während rauschender Feste ihre letzten Etappensiege im Kampf für den Sozialismus und die Rückkehr russischer Dominanz in Europa. 
Auch wenn sie noch nicht am Ziel sind, der Schaden welcher jetzt schon entstanden ist, wird in den nächsten Wahlen überall in der EU sichtbar werden. Dem sich selbst finden sollenden europäischen Souverän bietet sich ein Bild von Europa, dem es inzwischen an einem Mindestmaß an Attraktivität mangelt.
Seine Bürger werden gegängelt, die Regierungen halten sich nicht an Vereinbarungen und dem dreistesten seiner Mitglieder wird am weitesten entgegengekommen. Und als würde die europäische Idee damit nicht schon genug verhöhnt, soll auf diesem Weg weiter fortgeschritten werden, in dem mehr Souveränität von funktionierenden Staaten an eine dysfunktionale, in einer strukturellen Krise steckende Konstruktion übertragen werden soll. Das ist ein Lösungsansatz der die Erklärung der aktuellen Krise in sich trägt sowie ihre Verschärfung und Ausweitung. Aber keiner der zu ihrer Bewältigung beiträgt. 
Es ist die "politische Lösung" von der in diesen Tagen so oft geredet wird und die mein geschätzter Kollege Werwohlf wie folgt in einem Tweet beschrieb:
Negierung ökonomischer Zusammenhänge unter Umgehung der Grundrechenarten.
Das schlimmste ist nämlich, dass Griechenland mit seiner Auffassung wie Europa "funktionieren" sollte, gar nicht soweit entfernt ist von der Europäischen Kommission.

Was nutzen da die Beschwörungen der Einheit Europas, wenn auch deshalb zur internen Krisenbewältigung der IWF zur Hilfe geholt werden muss, weil sich Europa selbst nicht über den Weg traut. Europas Finanzkrise wird gerade mit finanzieller Hilfe Amerikas, Japans, Chinas, Saudi-Arabiens, Kanadas, Russlands und Indiens gerettet. Um nur mal die nichteuropäischen Länder mit dem größten Kapitalanteil im IWF aufzuzählen. 
Man fragt sich wirklich wie viel Anmaßung nötig ist, zu meinen, das Geld von Indien nicht zurückzahlen zu müssen, weil es sich um einen "illegalen Kredit" handelt.
Und dann noch zu jammern einem würde jegliche Solidarität verweigert.

Das Maß ist längst voll. 

Erling Plaethe 

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